Lied Stopp Spiel
Das Erlernen von Liedern ist fester Bestandteil des Musikunterrichts.
Allerdings bedarf es häufiger und kontinuierlicher Wiederholung, bis ein Lied textlich, rhythmisch und melodisch von den SchülerInnen sicher gesungen werden kann. Denn erst dann gehört es zum festen „Liedschatz“ des Kindes und kann auch alleine und ohne zusätzliche Unterstützung gesungen werden.
Um die Lieder nicht monoton zu wiederholen, gibt es die Möglichkeit nur bis zu einer bestimmten Stelle zu singen.
Wer weitersingt, bekommt einen Punkt, muss eine Runde aussetzen o.ä.
Man kann anfangs an einfachen Stellen stoppen, später bei Wörtern an ungewohnter Stelle oder auch nur bei bestimmten Silben.
Den Kindern bereitet dieses spielerische Singen viel Spaß und sie prägen sich den Liedtext durch die Wiederholungen gut ein.
Lieder erraten
Dem kindlichen Spaß und Eifer bei Ratespielen kommt die Lehrkraft entgegen, wenn sie (mit Instrument oder Stimme) eine – bekannte – Liedmelodie vorspielt/vorsingt und dabei jeweils einen Ton mehr hinzufügt.
Kinder, die das Lied erkennen, notieren sich (leise!) den Titel des jeweiligen Liedes.
Da die Melodie immer einen Ton länger wird, erkennen zunehmend viele Schüler das Lied.
Entsprechend kann man weiter verfahren, bis der Lehrer z.B. alle 6-8 Liedmelodien vorgestellt hat.
Nun erfolgt eine spannende Auflösung mit Partnerkorrektur und evtl. Preisvergabe.
Auf diese Weise werden Konzentrationsvermögen, Merkfähigkeit, Wiedererkennen von Melodien auf freudvolle Weise gefördert und der Musikunterricht ist um ein weiteres belebndes Element bereichert worden.
Was tun mit „Brummern“?
Wie schaffe ich es als Lehrer, notorische Brummer zu ‚entschärfen‘, ohne sie zu demotivieren, damit mein Chorklang homogener wird ?
Diesen Kindern kann ich eine „Spezial-Aufgabe“ geben, bei der sie ganz speziell gefordert sind und die nur sie 😉 durchführen dürfen.
Auf einer Trommel das Lied im Grundschlag begleiten, in Pausen rhythmische Akzente setzen, das Lied ansagen, …
Diese Kinder sind somit voll (vielleicht noch mehr) beid er Sache und der Gesamtsound hat sich dennoch verbessert.
Rhythmus Basis
Bei Sprechstücken, kurzen Raps, aber auch kleinen Liedern empfiehlt es sich, mit einem kleinen Rhythmus-Gerüst die Sache aufzupeppen. Dazu genügen schon drei rhythmisch sichere Kinder:
Der Erste spielt Schlag 1 (oder 1 + 3) mit einem tiefen wuchtigen Klang (z.B. Conga,Basstrommel, große Trommel)
Der Zweite spielt auf Klangstäben, Holzblocktrommel o.ä. einfache Viertelnoten oder ein enfaches rhythmisches Pattern
Der Dritte im Bunde spielt Achtelnoten, und zwar am besten mit den kleinen „Chicken Shakes“, oder auch mit Rasseln o.ä.
Natürlich lässt sich jedes Instrument verdoppeln oder verdreifachen. Für dieses Basisgerüst ist es aber wichtig, rhythmisch relativ sichere Kinder einzuteilen. Dann steht dem „Groove“ nichts mehr im Wege!
Alles eine Frage der Atmosphäre!
Ein angstfreies Klima ist unumgänglich, will man in seiner Klasse freudvolles Singen und Musizieren ermöglichen.
Lob und Anerkennung für einen sicher gehaltenen Rhythmus, eine exakte Melodielinie, eine gelungenes kleines Solo helfen hier weiter.
Überzogene Kritik oder gar Bloßstellen Einzelner ist das Ende einer positiven Atmosphäre im Musikraum.
Die Kinder müssen sich – bei aller notwendigen Disziplin, die es einzuhalten gilt – angenommen fühlen mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Wer sich nach seinen Möglichkeiten bemüht und aktiv einbringt, sollte stets ein positives feedback erhalten.
„Der Weg ist das Ziel – und wir sind hier ja keine Berliner Philharmoniker!“
Es darf auch mal gelacht werden – auch und gerade bei Fehlern (solange keiner ausgelacht wird).